Samstag, 4. November 2006
Roggen als Handylogo
herrpope, 17:51h
Generation Zukunftsangst? Dass ich nich lach! Wer hat denn den Mist verzapft? Sicher so ein neunmal kluges, jung gebliebenes Mitglied der letzen beschissenen Generation. Einer von diesen hippen Mittdreißigern, der in irgend so einem verficktem „Loft“ an der heißesten Straßenecke der Stadt residiert. Der muss es ja schließlich wissen, ist er doch überaus gebildet und kennt die Welt zwischen „Sex and the City“ und Deutschland sucht den nächst besten Popspacken in- und auswendig. Ich für meinen Teil hatte immer eine Vorstellung von meiner Zukunft. Nicht immer dieselbe, das will ich gerne zugeben, aber immerhin. Als Kind konnte ich nie genug kriegen von Dinosauriern und verschlang reihenweise Fachliteratur, während die andern Kinder in meinem Alter noch nicht einmal ihren Namen in geschriebener Form erkennen konnten. In der Pubertät verdrängten glühende Ideale von Kommunismus und Anarchie, die putzigen Urzeitwesen. Naja wenigstens hab ich Marx und Konsorten damals wirklich gelesen und nicht irgend einen unreflektierten Scheissdreck von mir gegeben wie die Che Guevara anhimmelnden und Pali tragenden Poprebellen, dass so gerne machen. Als sich jedoch keine Sache fand für die ich heroisch kämpfen und sterben konnte, beschloss ich, mich um meinen Geist zu kümmern und mir etwas Bildung zu verschaffen. Studium war angesagt, nicht Jura, Medizin oder sogar 0815 BWL sondern ne schicke Geisteswissenschaft fürs Oberstübchen, völlig egal ob der Arbeitsmarkt das braucht. Ohne Zukunftsangst eben, und jetzt lässt hier so ein Philister kluge Sprüche über meine Generation ab. Ich mag meine Generation nicht besonders, aber das ist okay denn sie mag mich ja auch nicht. Trotzdem, wenn ich etwas über meine Altersgenossen weiß, dann, dass sie alles andere als eine Generation darstellen. Desillusionierte Streber die einer Retrowelle nach der andern hinterher hecheln oder diese Streifenshirt tragenden, pseudoalternativen Britpop Idioten. Die machen mich krank. Seelenlose, reiche Söhne und Töchter die wie Abziehbilder von Paris Hilton oder David Beckham in der Gegend rumlaufen und sich zerrissene Jeans mit Nietengürtel und Punkaufdruck für ein paar tausend Euro vom Designer holen. Da könnt ich kotzen! Dieser wahllosen Zusammenfassung von Geburtenjahrgängen haftet nichts eigenes, originelles oder verbindendes an. Die können sich doch nicht Generation schimpfen! Meine schon gar nicht.
Super Start in den Tag übrigens. Kaum schlag ich die Zeitung auf muss ich mich schon wieder aufregen. Nach Frühstück ist mir jetzt gar nicht zu Mute, so wie sonst eigentlich auch nicht. Kommt aber auch gar nicht in Frage, weil ich sowieso schon wieder eine halbe Stunde zu spät dran bin. Das mit dem Aufstehen werde ich wohl nie hin bekommen. Also auf zur täglichen Odyssee! Jeden Tag eine Stunde S-Bahn bis ich überhaupt in der Nähe von der blöden Uni bin. Also Kopfhörer auf und raus aus dem Haus. Der nächste Schicksalsschlag an diesem ach so herrlichem Tag lässt nicht lange auf sich warten! Ich Spack hab meinen Mp3 Player nicht aufgeladen mit der Konsequenz, dass ich gezwungen bin die ganzen S-Bahnfahrt lang die beschissenen Gespräche meiner Mitmenschen zu verfolgen. Ach so deine Haare sitzen also mal wieder nicht! Ach wie interessant. Neue Schuhe also! Das gibt’s ja nicht was da gestern wieder in irgend so einer verfickten Soap passiert ist. Ach hamse sich also doch endlich gekriegt. Nichts kann mich mehr aufregen als die völlig belanglosen Unterhaltungen der Leute. Aber ihnen bedeuten sie alles. Im Anhalter hab ich diese tolle Theorie darüber gelesen warum die Menschen die ganze Zeit so einen Mist reden. Wenn sie aufhören würden zu reden müssten sie ja anfangen zu denken! Erstmal durchatmen. Es kann heut eigentlich bloß noch besser werden. Gerade als ich etwas über Niccolo Machiavelli lesen möchte taucht sie auf einmal auf. So ein Mädchen, dass ich aus meinem Abi Jahrgang kenne. Ich verabscheue diese Leute, nicht alle aber sie gehört mit Sicherheit dazu. Um dem ganzen die Krone aufzusetzen bemerkt sie mich auch, und fängt auch noch an so bescheuert zu grinsen. Sie scheint wohl ganz im Gegensatz zu mir tatsächlich an einem Gespräch interessiert zu sein. Dummerweise scheinen die meisten Menschen mich zu mögen. Den Fehler mach ich immer wieder. Ich kann einfach zu selten ein ehrliches Arschloch sein und die Leute gleich zum Teufel schicken. Das bereue ich sehr oft, sehr schnell wieder.
„Hallo! Wie geht’s dir? Lange nicht gesehen.“ Eröffnet sie zuckersüß und mindestens eine Oktave über meiner Schmerzgrenze das Gespräch. „Ja Servus! Stimmt ist schon ne weile her!“ zum Glück „Mir geht’s ganz gut, und selbst?“ Verdammt warum hab ich das schon wieder gefragt? Das interessiert mich doch eine feuchten Kehricht! Augenscheinlich erfreut über die Frage legt sie dann so richtig los: „Och mir geht’s zur Zeit echt Super! Ich bin jetzt gerade in eine tolle WG gezogen. Da wohnen echt nur Super nette Leute.“ Leute die von Leuten Super nett gefunden werden, die Ausdrücke wie Super nett verwenden finde ich meistens genauso zum kotzen wie die Leute die sie als Super nett bezeichnen, aber das nur am Rande. „Ist auch echt billig mein Zimmer und trotzdem echt cool. Das Einrichten macht ja so Spaß. Ich hab ja so ein Super schicke Tapete für mein Zimmer gefunden! Das glaubst du gar nicht!“ „Aha.“ antworte ich ganz beiläufig. Ist ja auch nicht zu fassen, was es alles so für Super schicke Tapeten auf der Welt gibt. Ich verspüre doch glatt das dringende Bedürfnis meinem Friseur davon zu berichten. Zu dumm, dass ich keinen habe. Zeit sie loszuwerden, bevor sie mir meine Ohren ganz abgekaut hat. Also gebe ich mir Mühe so abweisend zu wirken, wie ich ihr gegenüber ja eigentlich auch bin, und starre demonstrativ angestrengt in meinen Machiavell.
Super Start in den Tag übrigens. Kaum schlag ich die Zeitung auf muss ich mich schon wieder aufregen. Nach Frühstück ist mir jetzt gar nicht zu Mute, so wie sonst eigentlich auch nicht. Kommt aber auch gar nicht in Frage, weil ich sowieso schon wieder eine halbe Stunde zu spät dran bin. Das mit dem Aufstehen werde ich wohl nie hin bekommen. Also auf zur täglichen Odyssee! Jeden Tag eine Stunde S-Bahn bis ich überhaupt in der Nähe von der blöden Uni bin. Also Kopfhörer auf und raus aus dem Haus. Der nächste Schicksalsschlag an diesem ach so herrlichem Tag lässt nicht lange auf sich warten! Ich Spack hab meinen Mp3 Player nicht aufgeladen mit der Konsequenz, dass ich gezwungen bin die ganzen S-Bahnfahrt lang die beschissenen Gespräche meiner Mitmenschen zu verfolgen. Ach so deine Haare sitzen also mal wieder nicht! Ach wie interessant. Neue Schuhe also! Das gibt’s ja nicht was da gestern wieder in irgend so einer verfickten Soap passiert ist. Ach hamse sich also doch endlich gekriegt. Nichts kann mich mehr aufregen als die völlig belanglosen Unterhaltungen der Leute. Aber ihnen bedeuten sie alles. Im Anhalter hab ich diese tolle Theorie darüber gelesen warum die Menschen die ganze Zeit so einen Mist reden. Wenn sie aufhören würden zu reden müssten sie ja anfangen zu denken! Erstmal durchatmen. Es kann heut eigentlich bloß noch besser werden. Gerade als ich etwas über Niccolo Machiavelli lesen möchte taucht sie auf einmal auf. So ein Mädchen, dass ich aus meinem Abi Jahrgang kenne. Ich verabscheue diese Leute, nicht alle aber sie gehört mit Sicherheit dazu. Um dem ganzen die Krone aufzusetzen bemerkt sie mich auch, und fängt auch noch an so bescheuert zu grinsen. Sie scheint wohl ganz im Gegensatz zu mir tatsächlich an einem Gespräch interessiert zu sein. Dummerweise scheinen die meisten Menschen mich zu mögen. Den Fehler mach ich immer wieder. Ich kann einfach zu selten ein ehrliches Arschloch sein und die Leute gleich zum Teufel schicken. Das bereue ich sehr oft, sehr schnell wieder.
„Hallo! Wie geht’s dir? Lange nicht gesehen.“ Eröffnet sie zuckersüß und mindestens eine Oktave über meiner Schmerzgrenze das Gespräch. „Ja Servus! Stimmt ist schon ne weile her!“ zum Glück „Mir geht’s ganz gut, und selbst?“ Verdammt warum hab ich das schon wieder gefragt? Das interessiert mich doch eine feuchten Kehricht! Augenscheinlich erfreut über die Frage legt sie dann so richtig los: „Och mir geht’s zur Zeit echt Super! Ich bin jetzt gerade in eine tolle WG gezogen. Da wohnen echt nur Super nette Leute.“ Leute die von Leuten Super nett gefunden werden, die Ausdrücke wie Super nett verwenden finde ich meistens genauso zum kotzen wie die Leute die sie als Super nett bezeichnen, aber das nur am Rande. „Ist auch echt billig mein Zimmer und trotzdem echt cool. Das Einrichten macht ja so Spaß. Ich hab ja so ein Super schicke Tapete für mein Zimmer gefunden! Das glaubst du gar nicht!“ „Aha.“ antworte ich ganz beiläufig. Ist ja auch nicht zu fassen, was es alles so für Super schicke Tapeten auf der Welt gibt. Ich verspüre doch glatt das dringende Bedürfnis meinem Friseur davon zu berichten. Zu dumm, dass ich keinen habe. Zeit sie loszuwerden, bevor sie mir meine Ohren ganz abgekaut hat. Also gebe ich mir Mühe so abweisend zu wirken, wie ich ihr gegenüber ja eigentlich auch bin, und starre demonstrativ angestrengt in meinen Machiavell.
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