Donnerstag, 6. Dezember 2007
Was zum träumen
Was ist ein Traum? Am meisten zu hören bekommt man auf diese Frage von Menschen, die davon eigentlich nicht den blassesten Schimmer haben dürften: Wissenschaftlern. Natürlich verfolgt Die Wissenschaft nichts anderes als einen Traum. Sie sucht die Wahrheit. Die Männer und Frauen der Wissenschaft versuchen nun diesen Traum zu erfüllen, doch ihr Instrumentarium beschränkt sich auf die Nemesis des Traumes, nämlich die Rationalität. Nichts hat so wenig in der Welt des Traumes verloren, wie des Menschen vermeintlich größtes Talent. Philosophie und zur Gottheit erhobenes Prinzip Ratio.

Was sagt die Wissenschaft nun über den Traum? Sehr weit verbreitet ist die These, dass Träume ein Produkt des Unterbewusstseins sind. Ein Weg des menschlichen Geistes Erlebtes zu verarbeiten. Vielleicht nur die Eindrücke des zurückliegenden Tages, oder sogar einen lange zurück liegenden Konflikt, der nun über das Ventil der Seele zurück ans Tageslicht drängt. Manifest in den abstrusesten Farben, Formen und Figuren.

Das kann doch wohl kaum die Art von Traum sein die Menschen dazu treibt sich mit mathematischen Formeln zu beschäftigen. Wir verstehen noch etwas anderes unter einem Traum. Träume sind Ideale, Wunschvorstellungen, Ziele, die Erfüllung unserer Sehnsüchte, das Schöne, das Gute, das Übermenschliche, Transzendente, Unfassbare und Unbegreifliche. Es scheinen auf den ersten, flüchtigen Blick zwei ziemlich unterschiedliche Auffassungen hinter dem Begriff Traum zu stehen, doch sind sie die Sprösslinge der selben Mutter. Es ist die menschliche Gabe der Fantasie, die sie hervorbringt, die Einbildung, wenn man so will.

Für uns Menschen gibt es nur eine Wahrheit, diejenige die wir uns schaffen. Unsere gesamte Realität ist nur das, was wir uns auf Informationen, die uns erreichen zusammen reimen. Träume sind unsere Parallelwelten, unsere alternative Realität. Sie benutzen unsere Nerven nur in die andere Richtung. Träume sind weder näher an der Wahrheit noch sind sie weiter entfernt von ihr als unsere Realität. Für das enge Prinzip Mensch kann es keine allgemeine, allumfassende Wahrheit geben, nur ein weiteres Konstrukt, einen neuen Reim auf all die Impressionen, den wir aus irgendeinem Grund den anderen vorziehen. Addition von Information produziert keine Wahrheit. Wahrheit schafft sich nur der Mensch. So ist sie nichts anderes als sein größter Traum. Für ihn unfassbar.

Doch wer trägt mehr vom Wesen des Traumes in sich? Der Wissenschaftler oder der Träumer? Ich glaube beide sind nur Menschen, und als solche Anfang und Ende eines jeden Traumes und aller Wahrheit.

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